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Das demokratische Gewaltmonopol in der Weimarer Republik, 1918-1924

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Revolutionäre hinter Barrikaden aus Zeitungspapierrollen vor dem Verlagshaus Rudolf Mosse, 1918
Bundesarchiv, Bild 146-1981-126-29A

Forschungskolleg im Programmbereich "Demokratie"

Henkel

Projektbeginn: Sommer 2019
Projektdauer: zwei Jahre

Antragsteller & Projektleitung: Prof. Dr. Michael Dreyer und Dr. Andreas Braune

Projektbearbeiter: Dr. Sebastian Elsbach, Martin Platt, M.A., Axel Mössinger, M.A.

Ziel des Projektes:

Die Etablierung und Durchsetzung des Gewaltmonopols gehört zu den wichtigsten Aufgaben und Bedingungen moderner Staatlichkeit. Gerade in Demokratien dient die legitime Anwendung von Gewalt nicht der Ausweitung von Machtbefugnissen einer bestimmten Herrschaftsgruppe bzw. der Unterdrückung einer anderen, vielmehr stellt das Gewaltmonopol den Kern gemeinschaftlicher Garantieleistungen auf Freiheit und Selbstentfaltung dar, welche zu den wichtigsten normativen Versprechen moderner Demokratien zu zählen sind.

Das Forschungskolleg fragt nach den Erosions- und Konsolidierungsprozessen des Monopols legitimer Gewaltsamkeit in der Weimarer Republik im Zeitraum von der Kriegsniederlage 1918 bis zur Festigung der Republik und ihres Gewaltmonopols um 1924. Die Frage, woher Deutschlands erste Demokratie die Stärke und die Ressourcen zu ihrer Stabilisierung nahm, welche Strukturen, Akteure und Instrumente sie entwickelte, um diese existenzbedrohende Anfangsphase erfolgreich zu überstehen, ist unser primäres Erkenntnisziel. Wir gehen im Rahmen dieses Projektes davon aus, dass das staatliche Gewaltmonopol im Zuge der staatlichen (Um-)Gründung von Kaiserreich auf Weimarer Republik einerseits fundamental herausgefordert worden ist, sich andererseits in eine Vielzahl staatlicher, (para-)militärischer und ziviler Körperschaften aufgespalten hatte. Daher fokussieren die einzelnen Teilprojekte mehrdimensional unterschiedliche Zeiträume und Akteure, sowie verschiedene Ansätze, wie das staatliche Gewaltmonopol der Weimarer Republik hergestellt worden ist bzw. welchen Herausforderungen und Angriffen es dabei gegenüberstand.

geförderte Teilprojekte:

show Content 1. Postdoktorandenprojekt: Die Konsolidierung der Demokratie. Zur Konfliktgeschichte der frühen Weimarer Republik, 1918-1924

Kurzbeschreibung

Erlebte die Weimarer Republik einen „Bürgerkrieg“? Während in der öffentlichen Erinnerungskultur und mitunter auch der wissenschaftlichen Literatur den Konflikten zu Beginn der 1930er ohne weiteres die Dramatisierung „Bürgerkrieg“ angeheftet wird, werden die Konflikte in der Weimarer Frühphase höchstens relativierend als „bürgerkriegsähnlich“ beschrieben. Der Grund ist aus der Rückschau offensichtlich. 1924 wurde eine Stabilisierung erreicht. 1933 erfolgte der Zusammenbruch des demokratischen Systems. Das Abflauen der politischen Gewalt zwischen 1924-29 wirkt daher im Nachhinein betrachtet als Pyrrhus-Sieg. Hinzu kommt, dass auch der „Bürgerkrieg“ im ersten Jahrfünft der Republik vom Standpunkt allgemein akzeptierter Definitionen tatsächlich nur ein „relativer“ war. Unterm Strich gelang es den Trägern des staatlichen Gewaltmonopols selbiges mit Erfolg zu festigen, sodass sich in Deutschland kein russisches, spanisches oder syrisches Szenario entfaltete. Das Wie und Warum der Konflikt- und Gewaltsituationen, der Eskalations- und Deeskalationsdynamiken wird hier in einer soziologisch fundierten Konfliktgeschichte untersucht, die politiktheoretische Betrachtungen aufnimmt.

Eine solche Untersuchung lässt wesentliche neue Erkenntnisse über jenen Konflikt erwarten, der die Anfangsjahre der Weimarer Republik bestimmte. Dieser Konflikt war sicherlich keine „Urkatastrophe“, welche das weitere Schicksal der Republik gewissermaßen vorwegnahm, aber in der Anfangszeit wurden wichtige Weichenstellungen hinsichtlich der Art und Weise getroffen, wie die unterschiedlichen Gruppen auf zukünftige Konflikte reagierten. Für die republikanisch gesinnten Zeitgenossen erschien das Jahr 1924 mitunter als ein Sieg auf der ganzen Linie. Das Reich wurde dank des Einsatzes der Republikaner vor Chaos und Zerschlagung bewahrt und der deutsche Nationalstaat somit gerettet, so lautete der Gründungsmythos des 1924 gegründeten Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, welches sich wortwörtlich den Schutz der Republik auf die Fahnen schrieb. Aber was war der Preis des Sieges?

Bearbeiter:
Dr. Sebastian Elsbach

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Lebenslauf

2020: Friedrich-Ebert-Preis des Weimarer Republik e.V. und der Forschungsstelle Weimarer Republik für die beste Dissertation

seit Sommer 2019: Postdoktorandenstipendiat (Gerda-Henkel-Stiftung) am Forschungskolleg "Das Demokratische Gewaltmonopol in der Weimarer Republik, 1918-1924" an der Forschungsstelle Weimarer Republik

2019: Dissertationspreis des Fördervereins des Instituts für Politikwissenschaft der FSU Jena

2015 - 2018: Promotionsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung

2014 - 2018: Doktorand in Jena zum Thema:

„Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Republikschutz und politische Gewalt in der Weimarer Republik“, mit summa cum laude abgeschlossen

2013: Masterabschluss mit einer Arbeit zu "Der Antisemitismus Ernst Niekischs und dessen Ursprung im Milieu der Konservativen Revolution"

2011 - 2013: Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Jena, zudem Forschungspraktika am ITAS (Karlsruhe) und im TAB (Berlin)

2010 - 2011: Erasmusaufenthalt in Lodz (Polen) und Bachelorabschluss in Chemnitz

2007 - 2010: Studium der Sozialwissenschaften in Frankfurt (Oder) und Chemnitz

 

Publikationen

Monographien und Herausgeberschaften:

Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik (Hg. mit Andreas Braune und Ronny Noak), Stuttgart 2022.

Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (1918–1924) (Hg. mit Michael Dreyer und Andreas Braune), Stuttgart 2021.

Demokratische Persönlichkeiten in der Weimarer Republik (Hg. mit Marcel Böhles und Andreas Braune), Stuttgart 2020.

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Republikschutz und politische Gewalt in der Weimarer Republik, Stuttgart 2019.

Konsens und Konflikt. Demokratische Transformation in der Weimarer und Bonner Republik, (Hg. mit Ronny Noak und Andreas Braune), Stuttgart 2019.

Mitarbeit: Synthetische Biologie - die nächste Stufe der Bio- und Gentechnologie (Arnold Sauter et al.), TAB-Arbeitsbericht Nr. 164, Berlin 2015, < https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/zusammenfassungen/TAB-Arbeitsbericht-ab164_Z.pdf>.

 

Aufsätze:

Bildung zur Demokratie. Ansätze, Kontroversen, Errungenschaften (mit Sebastian Elsbach und Ronny Noak), in: Andreas Braune / Sebastian Elsbach / Ronny Noak (Hg.), Bildung und Demokratie in der Weimarer Republik (= Weimarer Schriften zur Republik, Bd. 19), Stuttgart 2022, S. VII-XVIII.

Anarchie oder Ordnung. Die Revolutionäre Erich Mühsam und Ernst Niekisch im Vergleich (mit Florian Schreiner), in: Oliver Auge / Knut-Hinrich Kollex (Hg.), Die große Furcht. Revolution in Kiel – Revolutionsangst in der Geschichte, Kiel / Hamburg 2021, S. 149-178.

Der „Deutsche Bürgerkrieg“ und das Versprechen des demokratischen Gewaltmonopols, in: Andreas Braune / Michael Dreyer / Sebastian Elsbach (Hg.), Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (1918–1924). (= Weimarer Schriften zur Republik, Bd. 16), Stuttgart 2021, S. 1-28.

Die Gewalterfahrungen bis 1924 und die Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, in: Andreas Braune / Michael Dreyer / Sebastian Elsbach (Hg.), Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (1918–1924). (= Weimarer Schriften zur Republik, Bd. 16), Stuttgart 2021, S. 191-208.

Straßenkampf oder Bürgerkrieg? Wehrverbände und Polizeigewalt in der Weimarer Republik, in: Sven Oliver Müller / Christian Pschichholz (Hg.), Gewaltgemeinschaften? Studien zur Gewaltgeschichte im und nach dem Ersten Weltkrieg, Frankfurt a. M. / New York 2021, S. 191-212.

Irrwege eines Antisemiten. Ernst Niekisch in der frühen DDR, in: Medaon 15 (2021), <https://www.medaon.de/de/artikel/irrwege-eines-antisemiten-ernst-niekisch-in-der-fruehen-ddr/>.

Im Kampf um die Republik. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und die Krise der Weimarer Republik, in: informationen. Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945 92 (2020), S. 8-13.

Vernunft gegen Gewalt. Der Nationalsozialismus im Spiegel der Exilschriften Wolfgang Heines, in: Rüdiger Hachtmann / Franka Maubach / Markus Roth (Hg.), Zeitdiagnosen im Exil. Zur Deutung des Nationalsozialismus nach 1933, Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus Bd. 36, Göttingen 2020, S. 141-160.

Einleitung: Wer trägt die Republik? (mit Marcel Böhles und Andreas Braune), in: Sebastian Elsbach / Marcel Böhles / Andreas Braune (Hg.), Demokratische Persönlichkeiten in der Weimarer Republik, Stuttgart 2020, S. IX-XIX.

Ein Paladin der Freiheit. Der Reichsbannermann Hubertus Prinz zu Löwenstein (1906-1984), in: Sebastian Elsbach / Marcel Böhles / Andreas Braune (Hg.), Demokratische Persönlichkeiten in der Weimarer Republik, Stuttgart 2020, S. 85-98.

Der militante Journalist und Archivar Walter Gyssling (mit Simon Sax), in: Sebastian Elsbach / Marcel Böhles / Andreas Braune (Hg.), Demokratische Persönlichkeiten in der Weimarer Republik, Stuttgart 2020, S.223-238.

Ein gespaltenes „enges“ Vaterland (mit Ronny Noak), in: Christian Faludi / Marc Bartuschka (Hg.), „Engere Heimat“. Die Gründung des Landes Thüringen 1920, Wiesbaden 2020, S. 253-269.

Von der Revolution in Anhalt bis zum Kapp-Putsch in Berlin. Wolfgang Heines politisches Denken und Handeln, in: Patrick Wagner / Manfred Hettling (Hg.), Revolutionäre Zeiten zwischen Elbe und Saale, Halle 2019, S. 102-128.

„Das freie Auge spricht!“ (mit Ronny Noak). Politische Bildung in den Parteien der Weimarer Koalition und dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, in: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 25 (2019), S. 87-114.

Einleitung: Die Normalität des Konfliktes (mit Ronny Noak und Andreas Braune), in: Konsens und Konflikt (siehe oben), Stuttgart 2019, S. XI-XXIII.

Gewalt, Prestige und der Schutz der Republik. Mikrosoziologie politischer Tötungsdelikte im Freistaat Preußen, 1924-1930, in: Konsens und Konflikt (siehe oben), Stuttgart 2019, S. 171-194.

Gewalt als Mittel der Republik (mit Andreas Braune). Im Visier der Radikalen, in: Die Republik von Weimar, Damals Sonderband 2018, S. 73-80.

Völkischer Bolschewismus und der „ewige Jude“. Antisemitismus bei Ernst Niekisch, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 24 (2015), S. 153-182.

Lexikoneinträge:

Republikanischer Reichsbund, Lebendiges Museum Online, <https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/deutscher-republikanischer-reichsbund.html>, 06.02.2020.

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Lebendiges Museum Online, <https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/das-reichsbanner-schwarz-rot-gold.html>, 28.08.2019.

Die Eiserne Front, Lebendiges Museum Online, <https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/die-eiserne-front.html>, 02.04.2019.

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, in: Handbuch des Antisemitismus Bd. 8, Wolfgang Benz (Hg.), De Gruyter Verlag, Oldenburg 2015.

 

Tagungsberichte und Rezensionen:

Von der ‚Polizei der Demokratie‘ zum ‚Glied und Werkzeug der nationalsozialistischen Gemeinschaft‘. Die Polizei als Instrument staatlicher Herrschaft im Deutschland der Zwischenkriegszeit (1918–1939), A. Vera. In: Neue Politische Literatur 66/2 (2021), S. 241-243.

Die Grenze im Blick. Der Ostgrenzen-Diskurs der Weimarer Republik, A. Laba, in: Neue Politische Literatur 66/1 (2021), S. 114–116.

Hitlers Parteigenossen. Die Mitglieder der NSDAP 1919–1945, J. W. Falter, in: <https://www.socialnet.de/rezensionen/27833.php>, 08.04.2021.

The German Right, 1918–1930. Political Parties, Organized Interests, and Patriotic Associations in the Struggle Against Weimar Democracy, L. E. Jones, in: Historische Zeitschrift 312/1 (2021), S. 246-248.

Der Weimarer Reichstag. Die schleichende Ausschaltung, Entmachtung und Zerstörung eines Parlaments, P. Austermann, in: <https://www.socialnet.de/rezensionen/27340.php>, 10.12.2020.

Kriegerische Tauben. Liberale und linksliberale Interventionisten vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, J. P. Schmied (Hg.), in: Neue Politische Literatur 65/3 (2020), S. 526-528.

„Was ist das Volk?“. Volks- und Gemeinschaftskonzepte der politischen Mitte in Deutschland 1917-1924, J. Retterath, in: <https://www.socialnet.de/rezensionen/26705.php>, 15.08.2020.

Der Sprachgebrauch paramilitärischer Kampfbünde. Eine Untersuchung zur politisch-ideologischen Kommunikation in der Weimarer Republik, S. Gräb, in: Neue Politische Literatur 65/2 (2020), S. 291-293.

Doppelrezension: Liberal, deutsch und jüdisch – Neue biographische Studien zu Paul Nathan und Ludwig Haas, in: Medaon 13 (2019), <https://www.medaon.de/de/artikel/sebastian-elsbach-liberal-deutsch-und-juedisch-neue-biographische-studien-zu-paul-nathan-und-ludwig-haas/>.

Die Politik in der Kultur und den Medien der Weimarer Republik (mit Ronny Noak), 28.08.-30.08.2019 Jena, in: H-Soz-Kult, 11.10.2019, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8438>.

Im Gleichschritt für die Republik, M. Böhles, in: Neue Politische Literatur 63/2 (2018), S. 298f.

Die Weimarer Republik in der deutschen Demokratiegeschichte (mit Marcel Böhles), 21.08.-23.08.2017 Jena, in: H-Soz-Kult, 19.09.2017,  <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7326>.

Weimar und globaler politischer Wandel (mit Ronny Noak). Deutschland und die Etablierung einer neuen Völkerrechts- und Weltwirtschaftsordnung nach 1918, 09.12.-11.12.2016 Weimar, in: H-Soz-Kult, 20.02.2017, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6976>.

Weimar als Herausforderung. Die Weimarer Republik und die Demokratie im 21. Jahrhundert, 27.11.-29.11.2015 Berlin, in: H-Soz-Kult, 16.02.2016, <http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6398>.

show Content 2. Promotionsprojekt: Demokratisches Gewaltmonopol und zivil-militärische Kooperation in der frühen Weimarer Republik

Kurzbeschreibung

Mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. im November 1918 befand sich auch das staatliche Gewaltmonopol des Kaiserreiches gewissermaßen in einem Vakuum. Einwohnerwehren, Polizei, Republikanische Sicherheitstruppen, Soldatenratspatrouillen und zurückkehrende Frontformationen konkurrierten um Zuständigkeiten und Einfluss im Rahmen staatlich sanktionierter Gewaltanwendung. In einer Umgebung, die von erhöhtem Sicherheitsbedürfnis und gleichzeitig ausdrücklicher Gewalterwartung geprägt war, blieb das staatliche Gewaltmonopol auf diese Weise stets herausgefordert und durch den massiven Umlauf an Gewaltmitteln infolge der Demobilmachung des Kriegsheeres ständig in Frage gestellt. In diesem Teilprojekt wird die Rolle des Militärs bei der Re-Etablierung des staatlichen Gewaltmonopols in den Blick genommen. Gefragt wird insbesondere nach Kooperationsbeziehungen zwischen vermeintlich „kaiserlichen“ Militärs und neuen republikanischen Amtsträgern.

Bearbeiter:
Martin Platt, M.A.

Lebenslauf

seit 2017 Promotion bei Prof. Dr. Geppert (Bonn/Potsdam)

2017-2019 Promotionsstipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung

2015-2019 Mitarbeiter im Prüfungsamt der Deutschen Sporthochschule Köln

2012-2015 Masterstudium der Geschichtswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und der Université de Nancy

2010-2012 Projektmitarbeiter bei CHE Consult, u.a. 2011/12 Persönlicher Referent des Gründungsrektors der University of Prizren (Kosovo)

2007-2010 Bachelorstudium der Geschichte und Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

 

Publikationen

Republikanische Gewaltsamkeit. Die Gründung der Weimarer Republik und die performative Gewalt des Staates, in: Braune, Andreas; Dreyer, Michael; Elsbach, Sebastian (Hrsg.): Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (1918–1924) (= Weimarer Schriften zur Republik, Bd. 16). Stuttgart 2021, S. 127-148.

Revolution als verweigerte Desillusionierung: Deutschland 1918/19, in: Bois, Marcel; Jacob, Frank (Hrsg.): Zeiten des Aufruhrs. Proteste, Streiks und Revolutionen gegen den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen in globalhistorischer Perspektive. Berlin 2020, S. 492-514.

Umstrittene Kokarden. Militär zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik, in: Böick, Marcus; Schmeer, Marcel: Wahrnehmungen im Widerstreit. Umstrittene Organisationen in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt a.M. 2020, S. 405-435.

Deutschland 1918/19. Die unerklärte Revolution, in: Braune, Andreas; Dreyer, Michael (Hrsg.): Republikanischer Alltag. Die Weimarer Demokratie auf der Suche nach Normalität. Stuttgart 2017, S. 3-18.

Revolution? Zwischen kontrafaktischer Norm und wissenschaftlicher Analysekategorie, in: Dworok, Gerrit; Exner, Thomas (Hrsg.): Komplexität und Wahrheit – Wissenschaft im Spannungsfeld von Beschreibung, Deutung und Verzerrung. Baden-Baden 2019, S. 177-214.

show Content 3. Promotionsprojekt: Demokratisches Gewaltmonopol zwischen den politischen Fronten 1917-1924: Auseinandersetzungen und Konfliktlinien im intellektuellen Diskurs

Kurzbeschreibung

Bereits vor Ausbruch der Novemberrevolution wurden im Kaiserreich Stimmen laut, die eine Änderung des bestehenden Systems forderten – besonders aus linken Kreisen wurde eine Transformation hin zu einer demokratischen Beteiligung, auch aus den sozialen Folgen des sich hinziehenden Krieges, verlangt. Mit dem Zusammenbruch der bestehenden Ordnung während der Novemberrevolution bietet sich tatsächlich die Chance einer Neuausrichtung des Staates, auch um die Gefahr eines Machtvakuums und möglicher Gewaltausbrüche abzuwenden. Über die Neuausrichtung indes wird intensiv in verschiedenen Kreisen gestritten, die von Vorstellungen einer Diktatur des Proletariats, über eine republikanische Regierungsform bis hin zur Rückkehr der Monarchie reichen. Mit Etablierung der Weimarer Republik nehmen diese Auseinandersetzungen zu – mitunter auch in Formen, die den legalen Rahmen stark überschreiten. Zentraler Bestandteil dieser Konflikte ist dabei das Gewaltmonopol und die darin eingebetteten Begriffe, Interpretationen und Konfliktlinien der unterschiedlichen Vorstellungen und Strömungen. Ziel des Projekts ist es, mittels zeitgenössischer Quellen diese Punkte auszumachen, zuzuordnen und den daran anhängigen Diskursverlauf nachzuzeichnen.

Bearbeiter:
Axel Mössinger, M.A.

Lebenslauf

seit 2020: Stipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung

seit 2020: Doktorand am Arbeitsbereich Politische Theorie- und Ideengeschichte das Instituts für Politikwissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Betreuung Prof. Dr. Michael Dreyer)

seit 2014: Tutorien und Lehraufträge am Institut für Politikwissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena

2013-2016: Masterstudium Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2012-2013: Gasthörerschaft Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle

2010-2013: Bachelorstudium Politikwissenschaft und Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

 

Publikationen

Tagungsberichte:
Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol (mit Ronny Noak), 1918–1924. 5. Internationale Fachkonferenz. 26.02.2020–28.02.2020, Weimar, in: H-SozKult 25.05.2020.